Brief des Game Directors - September 2012
Den Job anzunehmen und nach Montreal zu ziehen war einer der schwierigsten Entscheidungen, die ich bisher zu treffen hatte. Means rief mich im November letzten Jahres an, als ich in einem kleinen Fischerdorf in Japan war und der Empfang war wirklich sehr schlecht. Zuerst dachte ich, ich hätte nicht richtig verstanden, aber als ich dann eine der hohen Klippen an der Küste erklommen hatte, kam die Nachricht an. Er verließ Funcom tatsächlich und fragte mich, ob ich seine Stelle übernehmen würde.
Für den Rest des Urlaubs machte ich mir grundsätzliche Gedanken. Auf der einen Seite gefiel es mir sehr, in Schweden von zu Hause aus zu arbeiten und mit meinem Mann und in der Nähe meiner Familie zu leben. Auf der anderen Seite jedoch liebe ich das AO Team und das Spiel und ich wollte helfen die Lücke zu füllen, die Means hinterließ. Als ich also schließlich nach dem Urlaub zurück nach Stockholm kam, vereinbarten wir, dass ich für ein Jahr nach Montreal gehe. Und ich habe diese Entscheidung auch während schwieriger Phasen nie bereut.
Meine Arbeit während dieses Jahres konzentrierte sich vor allem auf einen Aspekt; eine starke Zukunft für AO zu bilden. Ich sehe sehr großes Potential in diesem Spiel und ich weiß, dass ihr das auch tut. Wenn ich auf die vergangenen zehn Monate zurückblicke, glaube ich, dass obwohl das Ziel noch nicht ganz erreicht ist, der schwierigste Teil jedoch bereits geschafft ist. Das verdanken wir meinen großartigen Team.
Sie haben den neuen Market (GMI), kreiert – ein System, dass von allen Spielern einfach unterhalten und benutzt werden kann und welches die Performance unseres Spiels stark verbessert hat. Sie haben unsere Entwicklerwerkzeuge verbessert und so sichergestellt, dass die Entwickler in den kommenden Jahren komplett neue und aufregende Inhalte erstellen können. Das war etwas, dass aufgrund unseres kleinen Teams beinahe seit Veröffentlichung des Spiel vernachlässigt worden war. Sie werden bald das neue Startgebiet fertiggestellt haben, welches Froobs und registrierte Spieler vereinen wird, für jede Profession angepasste Erlebnisse bietet und alle Elemente beinhaltet, welche AO zu einem besonderen Spiel machen. Außerdem werden bestimmt auch neue und zurückkehrende Spieler AO so sehr mögen, wie wir das tun. Sie haben viele Probleme und Bugs behoben und viele Bestandteile des Spiels aufgrund eures Feedbacks verbessert. Sie haben begonnen, einen Dreamworld-Betaclient zu erstellen, der kostenlos zusätzlich zum älteren Client zur Verfügung stehen wird. Der neue Client wird die Grafik und den visuellen Stil des Spiels modernisieren, ohne den Charme und die einzigartige Atmosphäre von AO zu verändern. Endlich sehen wir Licht am Ende des Tunnels dieses großartigen experimentellen Projekts. Ich bin auf dieses Team sehr stolz und ich weiß, dass die gemeinsam eingeschlagene Richtung mit dem Ziel, AO stärker zu machen auch weiterhin beibehalten und mit der größten Sorgfalt gepflegt werden wird.
Nun ist es für mich an der Zeit, meine Position als Game Director zu verlassen. Das ist eine Ankündigung, die mich mit tiefer Trauer erfüllt, denn ich liebe meinen Job. Aber mit der kürzlich erwähnten Streichung von Stellen, macht es für das Projekt Sinn, das ich es lieber früher als später verlasse, damit wir jemand anderen im Team behalten können. Obwohl ich dies bedauere, freue ich mich darauf, wieder nach Hause zum meinem Mann und meiner Familie zu gehen. Besonders, da eine mir sehr nahe stehende Person kürzlich erkrankt ist.
I liebe AO und ich spiele es immer noch gerne, auch nachdem ich nun eine halbe Dekade daran gearbeitet habe. Das alleine sagt schon sehr viel aus. AO ist ein Spiel für kreative Leute und für solche, die eine echte Herausforderung mögen. Aber es ist auch für jene, die gerne neue Leute kennen lernen und mit Freunden spielen wollen. Denn wir haben die beste Spielecommunity, die ich je gesehen habe. Ich weiß, dass das Team sehr hart daran arbeiten wird, dass AO eine strahlende Zukunft hat. Das Spiel läuft seit 11 Jahren und nichts wird uns aufhalten können.
Alles Liebe,
Fia “Lindelu” Tjernberg